Natürliche oder synthe tische Substanzen?

Gerade in den letzten Jahren gerät die sogenannte „Naturkosmetik” immer mehr zu einem Marketing instrument, weil gerade „Natur”, „natürlich”, „biologisch” usw. mit gesund gleichgesetzt wird. Gerade die wachsende Zahl der Personen, die um eine möglichst natürliche Lebensweise nach ökologischen Grundsätzen bemüht sind, sollen als Kunden gewonnen werden. Aber das pauschale Vorurteil, daß Natur grundsätzlich immer gut sei und Chemie schlecht, ist aus medizinischer, naturheilkundlicher und hautphysiologischer Sicht falsch. Sowohl in der Natur als auch in der Chemie existieren sehr giftige und allergisierende Rohstoffe, aber auch sehr wirkungsvolle und verträgliche Sub stanzen für eine sinnvolle Haut pflege.

So sind die scharfkantigen Reibkörper aus der Natur, z.B. gemahlene Pfirsichkerne, sehr viel schlechter für die Haut, als die glatten Nylon - kügelchen, die keine Mikroverletzungen an der Haut verursachen. Andererseits ist natürliches Vitamin E bedeutend wirkungsvoller im menschlichen Organismus als synthetisches Vitamin E, das aus verschieden optisch isomeren Formen besteht, von denen nur ein Teil mit dem des natürlichen und wirkungsvollen Vitamin E identisch ist. Bei Vitamin C sieht die Sache wieder völlig anders aus. Hier ist synthetisches Vitamin C genau so wirksam wie natürliches Vitamin C. Wie man sieht, kommt man mit pauschalen Vorurteilen nicht weiter. Richtig ist eine sach - kundige individuelle Beurteilung eines jeden Rohstoffs.