Chemische Konservierungs mittel und ParfümstoffeAlle diejenigen Stoffe, die zu den Konservierungsstoffen zählen, sind in der Kosmetikverordnung genau festgelegt. Leider gehören viele dieser Stoffe auch zu den häufigsten Allergieauslösern. Besonders folgende chemische Konservierungsstoffe sehen wir kritisch: Benzoic Acid, Methyl-Paraben, Ethyl- Paraben, Butyl-Paraben, Propyl-Paraben, 2-Brom-2-Nitropropane-1, 3-Diol, Triclosan, Imidazolidinyl Urea, Diazolidinyl Urea, Chlorhexidine, Cetrimonium- Bromid, Methylchloroisothiazolinone, Methylisothiazolinone. Deshalb empfiehlt es sich, möglichst auf diese Konservierungsmittel zu verzichten, wenn der Hersteller in der Lage ist, das Produkt auch ohne diese Stoffe haltbar zu machen. Es muß aber betont werden, daß der Einsatz von allergisierenden Konservierungsmitteln besser dann in Kauf genommen werden sollte, wenn andernfalls die Gefahr eines mikrobiellen Befalls besteht. Parfümstoffe haben absolut nichts mit einer positiven bzw. pflegenden Wirkung auf die Haut zu tun. Sie werden eingesetzt, um den negativen Geruch von Rohstoffen zu überdecken und um mit einem betörenden Geruch den Verbraucher zu einer „zweifelhaften“ Kaufentscheidung zu verführen. Die negativen Folgen werden von zu wenigen Personen, darunter auch von vermeintlichen Fachleuten, nicht oder nicht genügend beachtet. Nicht umsonst haben allergische Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen. Große Teile der Kosmetikindustrie sind mit ihren Produkten nicht ganz unschuldig an dieser ungünstigen Entwicklung, weil zu viele allergisierende Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten enthalten sind. Deshalb obliegt vor allem der Kosmetikerin, dem Arzt, dem Heilpraktiker und dem Apotheker als den wichtigsten Beratern der Endverbraucher eine besondere Verantwortung, indem sie durch Fachwissen und kritisches Hinterfragen der Produkte den größtmöglichen Sicherheits rahmen für sich und ihre Kunden bzw. Patienten schaffen! Aber auch jeder Verbraucher von kosmetischen Produkten sollte die Hintergründe von allergischen Reaktionen und die besonders allergisierenden Substanzen kennen, um sie so weit wie möglich vermeiden zu können. Grundsätzlich kann aber jede Substanz, die der Organismus als körperfremd erkennt, eine allergische Reaktion auslösen. Je körperfremder eine Substanz ist, um so wahrscheinlicher ist eine solche Abwehr reaktion des Organismus. Die allergische Reaktion ist nichts anderes, als eine heftige Abwehr reaktion des Körpers auf ihm fremd erscheinende Stoffe. Umgekehrt ist eine allergische Reaktion der Haut um so unwahrscheinlicher, je haut identischer die Inhaltsstoffe eines Kosmetikums sind. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, welche Inhalts stoffe von kosmetischen Pflege präparaten häufiger allergische Hautreaktionen auslösen und welche sehr gut verträglich sind. So gehören Parfümstoffe und chemische Konservierungsmittel zu den häufigsten Allergieauslösern und leider aber auch zu den oft in Kosmetika gebrauchten Sub stanzen. Werden diese Stoffe dann auch noch in die Haut eingeschleust, also die Hornschicht als Schutzbarriere durchbrochen, so sollten die immer häufiger auftretenden Allergien auf Kosmetika keinen mehr verwundern. Aber Vorsicht! Auch wenn ein Präparat mit Parfümstoffen und che - mischen Konservierungsmitteln oder sonstigen allergisierenden Sub - stanzen scheinbar vertragen wird, kann der krankheitsauslösende Prozeß (Sensibilisierung) in der Haut schon längst begonnen haben. Wir kennen alle das Phänomen, daß ein Produkt eine Zeitlang vertragen wird und dann auf einmal nicht mehr. Das ist aber nicht weiter verwunderlich. Denn die Sensibilisierungszeit, also die Zeit bis der Körper auf ein Allergen mit einer allergischen Erkrankung reagiert, kann Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre dauern. Während sich jemand eine Creme mit z.B. Parfümstoffen und/oder chemischen Konservierungs mitteln ständig auf die Haut aufträgt, die sie oder er vordergründig gut verträgt, kann in Wahrheit die Ent wicklung der allergischen Erkran kung in der Haut schon längst begonnen haben! Was liegt also näher, als die häufigsten Allergieauslöser aus Kosmetika herauszulassen? Aber es bedarf schwieriger und aufwendiger Forschungsarbeiten, um Kosmetika ohne Parfümstoffe neutral oder gut riechen zu lassen und beson ders Präparate ohne chemische Konser - vierungsmittel ausreichend lange haltbar zu machen. Beson ders schwierig ist dies bei Liposomenpräparaten. Nur bei Präparaten ohne Parfümierung und ohne chemische Konservierung haben Sie die Gewißheit, die größtmögliche Sicherheit gegen Unverträglich keits reaktionen zu besitzen. Eine 100 %ige Sicherheit kann es aber auch hier nicht geben, weil selbst der sonst verträglichste Wirkstoff bei einer Person mit einer außergewöhnlichen Allergiebereitschaft eine Reaktion auslösen kann. Sollte dann wirklich einmal ausnahmsweise eine Reaktion auf ein solch hervorragendes Produkt auftreten, so kann derjenige mit einem fundierten Kenntnisstand die Zusam men hänge einer Kundin erläutern und so das Vertrauen der Kundin behalten. Denn eines ist klar: Wenn Sie Präparate benutzen, bei denen alle besonders allergisierenden Substanzen herausgelassen wurden, also alles auch getan wurde, was im Sinne einer optimalen Verträglichkeit möglich ist, dann trifft Sie keine Schuld an einer auftretenden Allergie eines Kunden. Wenn Sie allerdings sich nicht selbst anhand der Inhaltsstoffe davon überzeugt haben, daß nur bekannt verträgliche Inhaltsstoffe benutzt werden, dann tragen Sie als Fachmann/ Fachfrau zusammen mit dem Hersteller die Verantwortung für eine allergische Erkrankung bei Ihrem Kunden. Bei dem nicht empfehlenswerten chemischen Konservierungsmittel |